Achmed führt seine Karawane sicher auf Schleichwegen durch die ägyptische Wüste. Sie müssen sich vor den Streifen des ägyptischen Frontier-Corps hüten, einer Spezialtruppe zur Bekämpfung des Rauschgiftschmuggels. Beinahe wären sie in der Wüste eingekreist worden, aber ihr Gewährsmann beim Frontier-Corps kann sie rechtzeitig warnen. Die Karawane verliert einige Männer und ein mit Rauschgift vollgepacktes Kamel, der Rest der Ladung kann abgeliefert werden.
Doch ihr Gewährsmann liegt verwundet im Kairoer Militärkrankenhaus. Er ist rauschgiftsüchtig und wird sicher alles tun, um das benötigte Opium zu bekommen. Achmeds Hintermänner wollen auf keinen Fall ihren Gewährsmann verlieren. Sie ahnen nicht, dass Ihnen das Frontier-Corps schon dicht auf den Fersen sitzt. Eine spannende Jagd beginnt.
LESEPROBE:
„Er ist nur leicht verwundet und wird bald wieder entlassen. Aber die Gefahr besteht darin, dass er süchtig ist Wenn sein Opiumvorrat aufgebraucht ist, wird er im Hospital einen Kollaps bekommen und in seiner Gier nach dem Gift womöglich seine Verbindung zu uns verraten.“
Paisistros fährt vom Stuhl hoch. Seine runzlige Hand ballt sich zitternd zur Faust.
„Wollen Sie damit sagen, er hat uns in der Gewalt? Haben Sie sich etwa nicht an meine Sicherheitsbestimmungen gehalten? Monsieur Achmed, Sie sind ein Esel!“
Von dem kreischenden Ton in der Stimme des Alten erschreckt, springt Achmed auf. Bei dem Wort „Esel“ zuckt er zusammen, und man sieht ihm an: Jedem anderen hätte er für diese Beleidigung den ledernen Stiel des Fliegenwedels, den er an seinem linken Handgelenk zu tragen pflegt, ins Gesicht geschlagen. Von Paisistros aber schluckt er sie widerspruchslos. Er kennt die Macht des alten, steinreichen Rauschgifthändlers und wagt nicht, gegen ihn aufzubegehren. Paisistros wittert in jeder Auflehnung beginnenden Verrat. Und Verräter lässt er unerbittlich aus dem Wege räumen.
„Also, was schlagen Sie vor?“, fragt der Alte plötzlich wieder beherrscht.
Achmed zuckt mit den Schultern. Er blickt auf die silberverzierte Spieluhr, die auf dem Schreibtisch steht. Es ist zwei Uhr. Nach einigem Zögern entwickelt er Paisistros seinen riskanten Plan.
Kurz vor drei Uhr schiebt Paisistros seinen Sessel zurück und erhebt sich mit einer abschließenden Handbewegung. „Gut! Organisieren Sie das. Sie haben meine Zustimmung. Ich brauche Ihnen wohl nicht noch einmal ans Herz zu legen, dass Sie die Sache mit der nötigen Umsicht in die Wege leiten. Guten Tag, Monsieur!“
- Kategorien
- Neuheit
- Autor / Autoren
- Rank, Heiner
- ISBN
- 9783956553929
- Produktsprache
- Deutsch
- Anzahl der Seiten
- 84
- Verlag
- EDITION digital; EDITION digital; EDITION digital
- Publikationsort
- Pinnow
- Ebook Format
- EPUB
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