Die Beiträge spiegeln das gesamte Spektrum archäologisch-historischer Wissenschaft: Am Anfang
stehen historisch-geografische Betrachtungen von Maxi Maria Platz über den Begriff „Ackerbürgerstadt“.
Wie aus dem Titel des Beitrags schon ersichtlich, räumt die Autorin darin gründlich
mit dem Mythos auf, an der Ruhr hätte es ausschließlich kleine Ackerbürgerstädte gegeben. Thorsten
Quenders beschäftigt sich mit Befunden und Funden mitten in Serm und zeigt, dass dort die
Geschichte mindestens bis in die Bronzezeit zurückreicht. Jacqueline Klitzsch, Peter Motsch und
Uwe Schönfelder berichten über Grabungen im Bereich des linken Rheinufers südlich von Baerl, bei
denen der Nachweis einer römischen Hofanlage gelang. Meike Hachmeyer legt die Funde vom
fränkischen Gräberfeld Kantpark in der Innenstadt vor. Dieses Gräberfeld wurde schrittweise seit
dem mittleren 19. Jahrhundert entdeckt und es ist der Autorin in akribischer Feinarbeit gelungen,
die einzelnen Funde den unterschiedlichen Baumaßnahmen und damit den Auffindungsgrundstücken
zuzuordnen. Brigitta Kunz berichtet über ausgewählte Funde aus einer Grabung im Kern
von Baerl, die überwiegend dem Früh- und Hochmittelalter zuzurechnen sind. Aber auch römische
und eisenzeitliche Funde liegen dort vor. Einmal mehr bestätigt sich auch für Baerl eine jahrtausendealte
Siedlungskontinuität. Ich selbst konnte mich mit den Grabungsunterlagen der verschiedenen
Untersuchungen in der Salvatorkirche beschäftigen und diese einer neuen Analyse unerziehen.
Als Ergebnis lässt sich eine vom bisherigen Forschungsstand abweichende Bauentwicklung
festhalten, die gerade die Bauphasen der ausgegrabenen Pfalzkapelle in völlig neuem Licht erscheinen
lässt. Jürgen Kahler und Ulrich Ocklenburg berichten über ihre Untersuchungen im Kern
von Huckingen, wo neben einem zweiphasigen Keller der frühen Neuzeit auch eine hochmittelalterliche
Pfostenreihe, wohl von einem älteren Gehöft, zutage kam. Bernhard Rosenbaum beschäftigt
sich in seinem Beitrag mit den Mühlen im Duisburger Norden. Er hat viel Archivmaterial
zu den einzelnen Anlagen zusammengetragen, das für viele „Mühlenliebhaber“, aber auch für das
Fachpublikum, von besonderem Interesse sein wird. Anke Kreidelmeyer beschreibt die ersten „Winkelbunker“,
einer besonderen Bauform von Hochbunkern, die bereits 1934 von Leo Winkel in Duisburg
entwickelt wurde. Hier zeigt sich, wie früh bereits der spätere Luftkrieg vorbereitet wurde und
man damit rechnete, dass Bomben auch auf Deutschland fallen würden. Brigitta Kunz, Anke Kreidelmeyer
und Marion Trispel legen die archäologischen Aktivitäten des Jahres 2017 vor, auch dieses
Jahr gut bebildert. Zuletzt runden die archäologischen Aktivitäten, dieses Jahr des Stadtbezirks
2, den Band ab. Hier konnte ich alle Grabungen und Funde zusammenstellen, seitdem es
Aufzeichnungen darüber gibt.
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